Notizen |
- kriegberühmter Ritter und Stammherr
Quelle:
Mitteilung der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V.
- Er übernahm 1347 von seinem Stiefvater, dem Grafen Ruprecht III von Virneburg, Burg und Herrlichkeit Frenz a. d. Erft.
Als Ratsherr behielt Rutger sein Schöffenamt in Köln bei, brachte jedoch den größten Teil seines Lebens im Kriege zu. Nacheinander im Dienst verschiedener Knriegsherren stehend, kämpfte der kölnische Ritter mit Auszeichnung in zahlreichen Schlachten und Erstürmungen fester Plätze.
So 1328 unter König Philipp Valois von Frankreich, dem Verbündeten des Grafen Wilhelm III. von Holland, gegen die Flamländer bei Mont-Tassel, nördlich Hazebruck; bald darauf unter letzterem gegen die Friesen.
Bei Dolbenhofen am Zuidersee zeichnete sich Rutger durch Tapferkeit besonders aus. Unter Wilhelm III. von Holland und dem Deutschen Orden kämpfte er in Litauen bei heiligen Aa und Hasenpot bei Libau;
ferner wieder im Westen in Frankreich unter König Pilipp von Valois gegen die flandrischen Städte am 26.7.1346 bei Trech en Ponthieu; unter dem Herzog von Brabant am 21.8.1347 in der siegreichen Schlacht bei Tourinnes in der Nähe von Brüssel gegen die dem Bischof Engelbert von Lüttich Aufständischen.
Auf der Seefahrt nach Osten erlitt Rutger Schiffbruch und machte gerettet die viertägige Belagerung und Erstürmung des festen Schlosses Willum mit (nordöstlich Pirallen). Bald darauf kämpfte er wieder im Westen im Dienste des Königs Johann von Frankreich bei St. Jean in der Normandie, Gasconne, Saintogne und führte sein - Raitz-Frentzer - Banner als Erstes in die erstürmte Festung Lamothe; er wird aber in der Schlacht bei Poitiers 19.9.1356 verwundet und mit seinem König gefangen genommen, jedoch bald wieder befreit. 1369 stirbt Rutger in der Schlacht bei Aerden (das heutige Ardres südöstlich Talais) den Hedentod an der Seite seines Herren, dem König Carl V. von Frankreich
Ruttger hatte seiner Vaterstadt Ehre gemacht, sein Raitz-Frentzer Wappen und Banner mit unverwelklichem Lorbeer umgeben. Die Heldentaten des Rutgers sind druch Telre in Prosa und in einem Heldengedicht verherrlicht, das die dem Raitz-Frentzer Wappen in der Vollkommeheit entsprechenden ritterlichen Tugenden des Mutes, der Tapferkeit, der Wohltätigkeit und Demut seines Wappenherren im hellstem Lichte erscheinen läßt.
In seinem Gedichte widmet Telre dem Andenken des Helden außerdem noch das Denkmal eines ruhmvollen Sagenkranzes um das Stadtarchiv Köln unter den Lehenherren vorfindliche Wappen mit der Unterschrift "Frentzen die man noempt Raitzen", welches mit dem durch die Feinde im Nahkampf - dort wo die Gefahr am größten war - beschädigte und zu zwei Drittel zerstückelten silbernen Helm dargestellt sei.
Der Heldentod des tapferen Rutgers, des von der Familie der Stadt Köln gestellten letzten Ratsherrn, schließt die Reihe seiner berühmten Vorfahren in dem Stadtregiment Kölns glorreich ab. Die Nachkommen Rutgers gingen einer neuen Zeit entgegen.
Die infolge des Wandels in er Geschichte Kölns, duch den Weberaufstand 1371 und 1396 herbeigeführten Sturzes der Geschlechterherrschaft erinerseits und des Anfalles der freinen Herrlichkeit Frenz an die Familie anderseits veränderten Verhältnisse mögen die Nachkommen Rutgers bewogen haben, aus dem Adel der Stadt in den Landadel überzutreten, wie die gegenseitigen Vermählungen mit Mitgleidern des alten angesessenen Grundadels zeigen.
Quelle:
Mitteilung der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V.
|